Historie

Im Nachstehenden wurde versucht, anhand der wichtigsten existierenden Daten und Ereignisse die Entwicklung des Sportclub 1919 Offheim kurz zu umreißen und besonders herauszustellen, aus welchen spärlichen Anfängen der Verein sich zu seiner heutigen Größe mit etwa 470 Mitgliedern (davon ca. 150 Aktive) entwickelt hat. Wesentlich zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen haben dürften auch die vorbildlichen Sportanlagen, die in den Jahren 1971/72 von den Körperschaften der ehemals selbständigen Gemeinde Offheim geschaffen wurden, denen für ihre weitsichtigen Beschlüsse uneingeschränktes Lob und der Dank aller dort Sport treibenden Vereine gebührt. An der Erhaltung dieser Anlage leisten die Mitglieder des SCO, mit der Unterstützung kommunaler und sportlicher Förderung, immer wieder durch regelmäßige Arbeitseinsätze einen erheblichen Beitrag. Für die kommenden Jahre sieht der Verein als ein Schwerpunkt die umfassende Sanierung des Hartplatzes an, wobei zur Zeit auch (zunächst noch vereinsinterne) Überlegungen zur Umwandlung in einen Kunstrasenplatz gibt. Der Leser dieser Zeilen wird erkennen, dass neben einer tatkräftigen Führung die ehrenamtliche Mitarbeit vieler Mitglieder notwendig ist, wenn der Verein sich auch künftig weiterhin aufwärts entwickeln soll, was besonders zum Wohle des Vereinslebens, besonders aber unserer Jugend, nur angestrebt werden kann.

Kurz nach dem Ende des 1. Weltkrieges fanden sich fußballbegeisterte und idealistisch veranlagte junge Menschen zusammen und gründeten am 01. April 1919 in der Gastwirtschaft Josef Burggraf den Sportclub (Fidelio) Offheim. Sie legten den Grundstein des Vereins und bildeten die Basis, auf der sich der Verein zu seinem heutigen Umfang entwickelt hat.

Es soll an dieser Stelle einmal auf die Schwierigkeiten hingewiesen werden, mit denen der junge Verein zu kämpfen hatte. Sehr schwer war es, die erforderlichen Geräte und die Spielerkleidung zu beschaffen, und nur dadurch, dass jedes Mitglied in die eigene Tasche griff, konnten die notwendigen Mittel aufgebracht werden.

So konnte der erste und dazu noch gebrauchte Fußball nur durch eine Sammlung erstanden werden. Mag diese Tatsache heute etwas unwahrscheinlich klingen, so darf nicht vergessen werden, welche geringen Einkommensverhältnisse damals gegeben waren, so dass die Opfer der Einzelnen heute nicht hoch genug eingeschätzt werden können. Sie darf aber auch gleichzeitig als Maß für die Fußballbegeisterung der damaligen Mitglieder gewertet werden. Schon im Jahr 1920 war der Verein durch stetigen Mitgliederzugang beachtlich gewachsen. Es wurde der Beschluss gefasst, dem damaligen „Nassauischen Fußballbund“ (Westdeutscher Fußball-Verband) beizutreten. Somit hatte der Verein die Möglichkeit, durch Teilnahme an Sportfesten mehr und mehr an die Öffentlichkeit der näheren Heimat zu treten. Es sind hier insbesondere die sportlichen Veranstaltungen in Staffel, Aumenau, Dehrn, Hundsangen, Hahnstätten und Elz zu nennen, bei denen der junge Verein schon wesentliche Erfolge erringen konnte. Die 1. Mannschaft wurde bereits 1920 zu den Verbandsspielen der Klasse C gemeldet, und in dieser Zeit sind auch die Farben gelb-blau als Vereinsfarben festgelegt worden, die der Verein bis heute in Freud und Leid und, das darf man wohl sagen, mit Stolz getragen hat.

Bereits damals kam es zu Begegnungen mit relativ starken Vereinen der weiteren Umgebung. Das Spiel in der 1. Klasse gegen Niederlahnstein war einer der Höhepunkte in der noch jungen Vereinsgeschichte. Am 26.07.1921 wurde ein für die damaligen Verhältnisse großes Sportfest in Offheim veranstaltet, das der Verein als besonderen Erfolg für sich buchen konnte, obwohl damals noch kein eigentliches Sportgelände vorhanden war. Die Gemeinde kaufte 1923 von der Domänenverwaltung ein Grundstück an und stellte es dem Sportclub Offheim zur Verfügung. Durch Selbsthilfe und unter finanziellen Opfern der Mitglieder konnte endlich ein richtiger Sportplatz errichtet werden. Im Jahre 1924 konnte der Verein bereits eine Mitgliederzahl von 108 registrieren und kämpfte sich im sportlichen Bereich von der C-Klasse in die A-Klasse hoch.

Diese erfreuliche Entwicklung wurde vorübergehend durch Sperrung des Vereins seitens des Verbandes, auf Grund des Spieles mit Oberbrechen, gehemmt. Wertvolle Zeit ging damals verloren. Erst am 20. Juli 1929, also über ein Jahr nach dem unsäglichen Vorfall, hält die Chronik fest, dass in einer außerordentlichen Versammlung der Vorstand mitteilte, dass der Verein wieder in den Westdeutschen Fußballverband aufgenommen worden war. Diese Tatsache war Anlass, „ein Fass Bier zu trinken und die Torlatten wieder in Ordnung zu bringen.“

Es würde den Rahmen dieser Chronik sprengen, die Entwicklung nach Wiederaufnahme des Spielbetriebes bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges im Detail festhalten zu wollen. Man kann jedoch generell vermerken, dass auch in den folgenden Jahren ein reges Vereinsleben herrschte und immer mit Begeisterung Fußball gespielt wurde.

Das Spielgeschehen erlitt in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 zwangsläufig einen empfindlichen Rückgang. Bald nach Kriegsende lebte aber die Vereinsarbeit wieder auf, obwohl der Verlust vieler Sportkameraden zu beklagen war. In der Spielrunde 1946/47 konnte die 1. Mannschaft in der B-Klasse die Meisterschaft erringen und in die A-Klasse aufsteigen. In diese Zeit fiel auch die Renovierung der alten Sportanlage am Offheimer Wäldchen. 1947/48 musste die Mannschaft als Neuling allerdings sofort wieder absteigen. Auch nach dem erneuten Aufstieg im Spieljahr 1972/73 vermochte man sich nur ein Jahr dort zu behaupten. Danach ließ jedoch die Rückkehr ins „Oberhaus “ des Kreises bei weitem nicht so lange auf sich warten und nach nur zweijährigem Aufenthalt in der B-Klasse Westerwald schaffte man Ende der Spielrunde 1974/75, nach einem wegen Punktgleichheit notwendig gewordenen Entscheidungsspiel vor 1.500 Zuschauern in der Lahnkampfbahn gegen Staffel, erneut den Aufstieg in die A-Klasse. Das Spiel dürfte vielen Sportbegeisterten noch heute in guter Erinnerung sein.

Diesmal konnte man diese Klasse vier Jahre halten. Im Spieljahr 1977/78 wurden beachtliche spielerische Erfolge (u. a. gegen die „großen“ Nachbarn SV Elz und VfR 07 Limburg) erzielt. Aber die Geschichte eines Vereins ist wie das Leben selbst durch Höhen und Tiefen gekennzeichnet. So spielte man ab der Spielrunde 1979/80 bis 1986/87 und 1989/90 wieder in der Kreisliga B, dazwischen in der Kreisliga A. Nach der bisher erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte mit zwei Titeln und einer Vizemeisterschaft stieg man erstmals in die Bezirksliga auf, eine Klasse, die auch bis zum Spieljahr 1998/1999 gehalten werden konnte. Nach Beendigung dieser Runde musste die Seniorenabteilung des Vereines wieder einmal in den sauren Apfel des Abstieges beißen und in die A-Liga Limburg absteigen. Mit einer jungen Mannschaft, wobei man wieder einmal seit langem aus dem eigenen Nachwuchs schöpfen kann, will man zusammen mit einem Profi erfahrenen Spieltrainer Norbert Reitz die Weichen für eine neuen sportliche Zukunft stellen.

Besonders stolz ist man beim SC Offheim auch auf die hervorragende Jugendarbeit, die seit den 1990er Jahren eine stetige Aufwärtsentwicklung und einen großen Zulauf an Jugendlichen erfährt. Viele dieser Spielerpersönlichkeiten schaffen den Sprung in die Seniorenteams, einige Talente schaffen darüber hinaus auch den Sprung in Kreis- und Hessenauswahl. Mannschaftssport wird hierbei von Minikickern bis A-Jugend in unterschiedlichen Leistungsniveaus angeboten. Sportliche Highlights auf der Offheimer Sportanlage waren und sind des Weiteren auch die ausgerichteten Jugendturniere, bei denen oftmals auch renommierte Jugendmannschaften von Bundesligisten teilnehmen. Nachdem man bereits positive Erfahrungen mit Jugendspielgemeinschaften mit dem Partnerverein Tus Dietkirchen sammeln konnte, wurde im Jahre 2009 ein weiterer zukunftsweisender Schritt gegangen. Der Zusammenschluss der Jugendmannschaften beider Vereine (ab U10) zum JFV Dietkirchen / Offheim ermöglicht den jungen Sportlern in einem angepassten Sportkonzept eine optimale Förderung. Neben vielen errungenen Meistertiteln kann der Kooperationsvertrag mit der zertifizierten Jugendabteilung des SV Wehen / Wiesbaden aus dem Jahr 2013 als Bestätigung der hervorragenden Arbeit bezeichnet werden.

In der Saison 2006/2007 wurde der ehemalige Fussballprofi und Eigengewächs, STEFAN SIMON, als Spielertrainer für die Seniorenabteilung verpflichtet. Mit ihm und den aus der Jugend-Spielgemeinschaft Dietkirchen/Offheim kommenden jungen Spielern, schaffte man den Aufstieg in die A-Klasse Limburg/Weilburg. Im Spieljahr 2008/2009 sogar den Aufstieg in die Kreisoberliga. Hier brachte man das Kunststück fertig, einen Durchmarsch in die Gruppenliga Wiesbaden zu schaffen. Dieser Erfolg ist ab sofort der größte, sportliche Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Dieser Aufstieg in der Saison 2009/2010 war gleichzeitig ein schönes Jubiläumsgeschenk zum 90 – Vereinsjubiläum.

Die jüngste Entwicklung zeigt das stetige Auf und Ab im hiesigen Fußballkreis, von dem auch die Offheimer nicht verschont bleiben. Nach einem Abstieg spielt die erste Mannschaft aktuell in der Kreisoberliga. Der Offheimer Weg ist hierbei vor allem geprägt durch die Integration von jungen Spielern und Talenten aus der eigenen Jugend. Das Zugehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft sind hierbei Trumpf. Seitdem auch die zweite Mannschaft offiziell in Konkurrenz spielt, findet man sich aktuell nach 2 Aufstiegen und einem Abstieg in der Kreisliga B wieder. Das spielerische Niveau steigt stetig, sodass schon einige aus der Truppe den Weg in die erste Mannschaft erfolgreich gemeistert haben. Mit einem jungen und motivierten Trainergespann heißt es somit aktuell für beide Seniorenteams sich zu stabilisieren um in den jeweiligen Ligen wieder Anlauf zu nehmen und wieder obere Tabellenregionen angreifen zu können.

Der Verein unterhält weiterhin eine Damen-Gymnastikgruppe und eine “Altherren-Abteilung”, in der freundschaftlicher Fußball und Geselligkeit miteinander verknüpft werden.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen auch die Freund- und Partnerschaften, die der Sportclub zu anderen Vereinen und Mannschaften nicht nur im engeren Heimatgebiet, sondern weit darüber hinaus, unterhalten hat. So knüpfte und pflegte man im Rahmen der internationalen Verständigung von Menschen durch den Sport z. B. über Jahre hinaus freundschaftliche Bande zu dem Verein ASL Antran in Frankreich, aus denen sich im Laufe der Zeit private, familiäre Verbindungen entwickelten, die vor allem durch die geistigen Urväter heute noch besonders erhalten werden. Aber auch im kulturellen Leben der Gemeinde leistet der Verein seinen Beitrag mit einem Angebot unterschiedlicher Veranstaltungen. Es bleiben abschließend die Männer zu nennen, die als 1. Vorsitzende die Geschichte des Vereines wesentlich bestimmt haben:

Eduard Schmidt April 1919 bis Januar 1920
Hermann Zimmer Januar 1920 bis Juni 1920
Jakob Reusch Juli 1920 bis 1954
Walter Münz 1955 bis 1957
Paul Schwenk 1957 bis 1976
Hermann Müller 1976 bis 1980
Lothar Gotthardt 1980 bis 1988
Jürgen Stanke 1988 bis 1989
Walter Klein 1989 bis 1998
Lothar Ortseifen 1998 bis 2009
Manfred Jung 2009 bis 2015
Kai Diefenbach ab März 2015